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Pressemitteilung

ÖDP gegen geplantes Industrieprojekt Stegskopf im Landkreis Altenkirchen

Konflikt mit angrenzenden Naturschutzgebieten

Im Landkreis Altenkirchen droht das Gelände der ehemaligen „Kaserne“ des früheren Truppenübungsplatzes Stegskopf, inmitten des erst vor einigen Jahren zum Nationalen Naturerbe erklärten Lagers Stegskopf für den Natur- und Artenschutz verloren zu gehen. Das Gelände soll dem Vernehmen nach von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an die Ortsgemeinde Emmerzhausen übertragen werden. Das ca. 50 ha große Gelände möchte ein Industrieentwickler erwerben und für die Errichtung eines großen Logistiklagers nutzen. Für den Natur und Artenschutz wäre das eine Katastrophe, abgesehen davon sind die bestehenden ca. 80 Gebäude der Kaserne denkmalgeschützt.

Das Gelände ist unmittelbar umgeben vom Nationalen Naturerbe Stegskopf, das gleichzeitig auch europäisches Vogelschutz- und FFH-Gebiet ist. In der direkten Nachbarschaft grenzen weitere Schutzgebiete in Nordrhein-Westfalen parzellenscharf an das ehemalige Truppenlager an.
Mit der geplanten Errichtung des Hochregallagers würde die bestehende und für den Artenschutz wichtige Strukturierung des Geländes mit zwischen den einzelnen Gebäuden liegenden umfangreichen Freiflächen zerstört. Stattdessen würden riesige, bis zu 30 Meter große, blockartige Hallen diese ersetzen. „Das Kasernengelände ist ein wichtiges Bindeglied zur Vernetzung der umgebenden Schutzgebiete untereinander. Mit dem geplanten Industrieprojekt geht diese wichtige Verbindungsfunktion vollständig verloren.“ so Andreas Rößler, Sprecher für Wirtschaft und Umwelt im ÖDP Landesvorstand Rheinland-Pfalz. Hinzu käme der mit dem Logistiklager verbundene massive Schwerlastverkehr. Dies alles werde deutlich negative Auswirkungen auch auf die umgebenden Schutzgebiete haben. „Es zeigt sich einmal mehr, dass man es bei den regierenden Parteien mit Artenschutz und Biodiversität, wenn es darauf ankommt, entgegen allen Beteuerungen nicht ernst meint“ so Rößler weiter.

Seitens der ÖDP wird bemängelt, dass das Vorhaben den Beschlüssen der Bundesregierung im aktuellen Koalitionsvertrag widerspreche, der die Veräußerung von für den Klima-, Arten- und Naturschutz bedeutsamen Bundesflächen im Außenbereich untersage. Dass es sich bei dem Stegskopf-Gelände um eine solche bedeutsame Bundesfläche handle, stehe außer Frage. Auch die zu erwartenden erheblichen Beeinträchtigungen der Dörfer und der Menschen in der Region infolge eines Schwerlastverkehrs im 24-Stunden-Betrieb und der Veränderungen des Landschaftsbildes durch 30 Meter hohe Logistikhallen seien ins Feld zu führen.

Deutlich gegen das Vorhaben haben sich bislang die Naturschutzinitiative e.V. und der NABU Altenkirchen ausgesprochen. Die Naturschutzinitiative fordert, den Verkauf des Lagers Stegskopf an die Ortsgemeinde Emmerzhausen und somit die Realisierung dieses Industrieprojekts zu stoppen. Die ÖDP Rheinland-Pfalz schließt sich diesen Forderungen an. Es sei dringend notwendig, dass die Regierung endlich diese Betonpolitik aufgibt. „Es ist nicht zuletzt auch ein Gebot des Klimaschutzes, die fortgesetzte Flächenversiegelung zu beenden. Wir verwandeln unsere Landschaft immer mehr in Steinwüsten, und stellen dann überrascht fest, dass das Klima immer wüstenähnlicher wird“, wundert sich Rößler abschließend.

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