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Persönlicher Kommentar

Wahlen mit harten Botschaften

Demokratische Wahlen können grausam sein. Die Landtagswahlen des vergangenen Sonntags haben ungeschminkt gezeigt, dass Ökologie ein Minderheitenprogramm ist. Fridays for future? Eine Minderheitenbewegung. Die vielen Mitglieder von Naturschutzverbänden? Minderheiten in der Gesamtgesellschaft. 1,7 Millionen Unterschriften beim Volksbegehren „Rettet die Bienen“? Eine (zugegeben große) Minderheit. 

Auch nach knapp 50 Jahren politisch-ökologischer Bewegung in Deutschland ist es niemals gelungen, die zentralen Nachhaltigkeits-Themen bei der wählenden Bevölkerung entscheidend zu verankern: Artenschutz, Abkehr von der Vergiftung von Atmosphäre, Boden und Wasser sowie die Entlarvung des Wachstumsdogmas als fatales Zerstörungsprogramm – das alles war und ist immer noch ein Minderheitenthema.

Die aktuellen Wahlen haben extrem antiökologisch-wissenschaftsfeindliche Kräfte gestärkt – nicht nur am extrem-rechten Rand: Ein bayerischer Wirtschaftsminister (FW), der den Wählern mit erkennbarem Stolz versprach, die Menge der ausgebrachten Ackergifte ganz bestimmt nicht zu verringern, schwamm auf einer Welle der Begeisterung. Dass zudem eine Partei triumphieren konnte, die eine bereits gefährlich erlebbare Klimakatastrophe weiterhin frech leugnet, ist kaum zu fassen. 

Ein Grund zur Resignation? Niemals. Wer ökologisch denkt und fühlt muss sich neu sortieren und daran arbeiten, tragfähige Brücken in die entscheidende bürgerliche Mitte hineinzubauen. Das ist bisher leider nicht gut genug gelungen. Auch das ist eine harte Botschaft dieser Wahl.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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