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Persönlicher Kommentar

Von Hornissen, Brennnesseln, Enkelkindern und gemachten Dingen

Manche Sätze, die einmal sehr wichtig für die eigene Entwicklung waren, sinken mit der Zeit ins „Vergessen“ ab und tauchen dann plötzlich doch wieder auf. Mit Albert Schweitzers Selbstdefinition „Ich bin Leben das leben will, inmitten von Leben das leben will“ ist es mir jetzt so ergangen. Beim Start der politischen ökologischen Bewegung vor knapp 50 Jahren war dieser Satz so etwas wie eine Leitlinie, die höchste Motivationskraft entfaltete. Dann schoben sich in den Diskussionen mehr und mehr die technisch-ökonomischen Detailprobleme in den Vordergrund. Albert Schweitzers Sentenz verlor ihre Präsenz und wurde nicht mehr oft zitiert.

Jetzt im Frühsommer 2023 ist mir der einfache Leitsatz wieder eingefallen. Die Hornisse brummt in der Dämmerung knapp an meiner Nase vorbei. Die Brennnessel wuchert in den Gartenweg hinein. Amsel und Mönchsgrasmücke rufen und pfeifen – machen ganz unromantischen Radau! Ohne Zweifel: Ich bin umgeben von Leben, das leben will. Der Gang vors Haus beweist es, auch der Besuch bei den Enkelkindern bekräftigt die Wahrheit des Schweitzer-Satzes.

Ich bin auch umgeben von Sachen und Material. Produziertes Zeug von hohem, materiellem Wert drängt sich vor. Nicht jedes Teil davon erleichtert uns das Leben. Die immensen Mengen an Material, die das Leben in der industrialisierten Welt prägen, können auch erdrücken. Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Dingen, die sich wichtigmachen. Fatal ist, dass die Menge der gemachten Dinge dabei ist, die lebendigen Wesen zu verdrängen und leider mancherorts auch ganz zu erledigen. Zeit für Änderung!

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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