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Persönlicher Kommentar

Gold zum Tagespreis

Wer jemals den kleinen Berg von „Regenbogenschüsselchen“ aus Gold im Keltenmuseum des oberbayerischen Marktes Manching gesehen hatte, der wird jetzt traurig sein: Offenbar haben die jetzt gefassten (mutmaßlichen) Einbrecher diese mehr als 2000 Jahre alten Kulturgüter auf den schnöden Materialwert reduziert – eingeschmolzen zu Goldklumpen. 

Dinge habe oft ganz unterschiedliche Werte. Moore werden immer noch in plastikverpacktes Gartenbaumaterial verwandelt. Fruchtbare Böden werden auf den Quadratmeterpreis reduziert und zubetoniert, asphaltiert, überbaut. Auch sehr alte und bislang unberührte Wälder werden immer noch weltweit in Festmeter-Ware umgewandelt. Auch bauliche Denkmäler verschwinden aus Dörfern und Städten, weil der Grund auf dem sie stehen hohe Rendite bringt. Und besonders bedrückend: Immer noch werden geschützte Wildtiere gefangen und in Hobby- und Angeberstücke verwandelt. 

Die Triebfeder für all diese Entwertungs- und Umwertungsvorgänge ist die Gier.  Und wir alle sind stärker oder weniger auffällig an diesem Prozess der Verwandlung von Kultur- und Naturgütern beteiligt. Wenn immer öfter von Transformation die Rede ist, dann darf es nicht nur um Technologie gehen. Es geht darum, unseren Blick auf die Dinge zu schärfen und den Tunnelblick der Gier nach Geld abzustellen um die Vielfalt der Werte wieder zu entdecken. 

Ja, es ist schade um die Regenbogenschüsselchen, die viel mehr waren als Gold zum Tagespreis. 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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