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Persönlicher Kommentar

Geistlos?

Nicht nur die christliche Religion kennt einen „heiligen“ oder „göttlichen“ Geist. Seit vielen Jahren wird zunehmend ganz generell von „Spiritualität“ gesprochen (könnte man als „Geistbezogenheit“ übersetzen), wenn man den Kern von Religion beschreiben möchte. Es geht um die Offenheit für den Gedanken, dass das Materielle nicht „Alles“ ist. Viele, die mit der Religion ihrer Kindheit „abgeschlossen“ haben, wollen trotzdem nicht ganz ohne etwas „Geistliches“ leben, oder gar „geistlos“ dahinexistieren. Und dann gibt es ja auch noch die Rede vom Geist einer Sache, z.B. vom „Geist des Grundgesetzes“, wenn man den Kern dieser Sache meint.

Religiöse Optimistinnen und Optimisten rechnen damit, dass sie Anteil am göttlichen Geist erhalten können - nicht durch trickreiche Bemühungen, besondere moralische Leistungen oder durch Hingabe an einen Guru, sondern als großzügiges Geschenk. Pfingsten feiert diese großzügige Zuwendung: Der Geist kommt auf Menschen zu und verändert sie positiv.

In der jüdischen Bibel („Altes Testament“) nennt der Prophet Jesaia die Qualitäten, die der Geist vermittelt: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis und Ehrfurcht vor Gott. Um klarer zu sehen, versuche ich manchmal die Gegenpole von Begriffen zu denken. Zu den von Jesaia genannten Geistesgaben fallen mir diese Gegenpole ein: Dummheit, Bockigkeit, Irrtümer aller Art, Schwäche und Mutlosigkeit, Ahnungslosigkeit und Selbstbezogenheit.

Etwas weniger davon und etwas mehr von all dem, was Jesaia vom Geist erwartet, würde uns allen sehr helfen. Ein frohes Pfingstfest wünsche ich!

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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