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Persönlicher Kommentar

Es kommt immer noch was dazu…

Es wird jetzt allmählich ernst mit der Legalisierung des Kiffens. Gesundheits(!)minister Lauterbach hat im Namen der Bundesregierung schon mal ein Szenario vorgelegt: Man rechnet mit einem jährlichen Bedarf von 400 Tonnen sauberem Cannabis für den staatlich kontrollierten deutschen Markt – eine Menge, die aus Sicherheitsgründen im Inland angebaut und verarbeitet werden wird. Das wird interessant: 400 Tonnen reichen für 2 Milliarden Joints, hat die Süddeutsche Zeitung ausgerechnet. Auch der Energiebedarf wird erheblich sein, weil für diese Pflanzen unser Klima (noch) nicht warm genug ist.  

Alle Sucht- oder Genussmittel brauchen für die Produktion sehr viel Energie – man denke nur an Brauereien, Brennereien, Weingüter, Zigarettenfabriken und an die landwirtschaftliche Erzeugung der Ausgangsmaterialien. Und erst die immer öfter diagnostizierte Digitalsucht: Sie hat ebenso einen immensen ökologischen Fußabdruck - von der Kaufsucht einmal ganz zu schweigen…

Die Energiefrage ist sicher nicht das Hauptproblem bei dem gelb-grünen Lieblingsprojekt Cannabis-Legalisierung. Aber es ist ein gutes Beispiel für unser wirtschaftlich-gesellschaftliches Denken: Es kommt ständig noch was dazu. Dass was verschwindet, ist eher selten der Fall. Und immer steigt der Energiebedarf. Ich bin gespannt, wie umweltbewusste Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten künftig den erhöhten Energiebedarf des einheimisch angebauten Stoffes ausgleichen werden. Wahrscheinlich wird man zu einem allseits bewährten Mittel greifen: „Das bisschen Cannabis fällt doch gar nicht ins Gewicht“ - genauso wie das bisschen Fliegen, mein schnuckeliger SUV oder die jährliche Kreuzfahrt und die Klamottenfrage nun wirklich nichts mit dem Klima zu tun haben…

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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