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Persönlicher Kommentar

Das rechte Maß

Manchmal braucht man eine Dosis Stimmungsaufhellung. Chemie ist gefährlich – egal ob legal oder illegal. Reale Erlebnisse sind allemal besser. Vor allem im Mai. Ich war skeptisch, als ich zum Biohofbesuch eingeladen wurde; eigentlich ist doch über Landwirtschaft schon alles bekannt und gesagt...

Es heißt ja immer, man müsse sich von romantischen Bildern einer vorindustriellen Landwirtschaft trennen. Wenn alles spezialisiert, konzentriert und durchrationalisiert ist – warum sollte ausgerechnet der Bauernhof anders funktionieren? Und doch gibt es Höfe, die hervorragend laufen und das volle Programm anbieten: Zweinutzungshühner und Enten freilaufend. Ferkel, lange bei der Muttersau und dann später zur Mast auf der Weide – wo das Futter direkt vor der Schnauze wächst oder vom Nachbarfeld geerntet wird. Galloway-Rinder, ebenfalls lebenslang in Weidehaltung; wenn geschlachtet wird, kommen Tierarzt, Metzger und Bauer auf die Weide - Transportstress und Panik im Schlachthof finden nicht statt!

Auch Pferde gibt es: 9 Kaltblüter, die mit dem studierten Landwirt als „Fachleute“ für Holzrückearbeit in schwierigen Wäldern gebucht werden können. Und dann noch 12 Pensionspferde auf großem Gelände und im besonders komfortablen Stall. Dazu ein erlesen eingerichteter Hofladen und beste Information vom engagierten Landwirtsehepaar. http://www.biohof-arzberger.de/.

Dass der Hof „Naturland“-biozertifiziert ist, überrascht nicht. Trotzdem hat das alles nichts mit Romantik zu tun. Es geht auch um Ökonomie: Was sich nicht rechnet wird sehr rasch beendet, sagt der Betriebsleiter. Er sagt aber auch, dass er weder von sich selbst noch von den Tieren Höchstleistung erwartet. Das rechte Maß ist das Geheimnis des Erfolgs. Wer hätte das gedacht!

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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